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Doc Pani zieht ein gebratenes Hühnchen aus der Spalte. (Bild Franziska Altermatt)

Die Riten der Khongui

Jene Orte, an denen Khong etwas von seinem göttlichen Samen verloren hat, heissen Khongun. Khonguns gibt es längst nicht nur in der Karibik - obwohl der Khong-Kult dort seinen Ursprung haben soll. Meist sind es Felsspalten oder Höhlen, in denen die Mongs leben und ihr Schicksal beklagen – «Mong‘s Blues» nennt Doc Pani diesen speziellen Singsang des Mongs. Für die Khongui sind diese Spalten heilige Orte, denn der Atem eines Mong bringt Gesundheit, Glück und Fruchtbarkeit. Niemand weiss, wie ein Mong aussieht - die ihn je zu Gesicht bekamen, wurden von seinem Blick versengt.

Geheime Riten

Anhänger von Khong gibt es überall auf der Welt. Ihren Kult üben sie heimlich aus, meist nachts. Die Riten des Kults sind geheim - auch Doc Pani will sich nicht dazu äussern. Was indes immer dazu gehört, ist das Opfern von Salz und Wein sowie der rituelle Verzehr von Hühnerfleisch. Ausserdem sollen halluzinogene Getränke eine Rolle spielen. Welche Bedeutung die blau angemalten Kamm-Muscheln und Tiergeweihe haben, die sich tatsächlich im Geäst der Bäume rund um Khonguns finden, ist unbekannt. Sind es vielleicht die Geweihe von Tieren, die Khong oder Mong geopfert wurden?

Neugier und Zufall

Wer sich auf der Älggi Alp dem Khong-Kult hin gibt, ist unbekannt: Vielleicht leben diese Khongui in Zürich oder Bern, vielleicht auch in der näheren Umgebung – oder aber sie kommen von weiter her, aus dem Ausland sogar. Auf jeden Fall kommen sie ungesehen – und verschwinden eben so diskret. Vielleicht gleichen sie gewöhnlichen Wanderern, wie sie an schönen Tagen auf der Älggi in Scharen anzutreffen sind – vielleicht aber auch nicht. Unbekannt ist auch, wie alt das Kongun auf der Älggi ist. Da Khong seine Iamai schon seit Urzeiten verfolgt, kann der Älggi-Mong so steinalt sein wie die Alpen selbst – oder auch ganz jung. Dass die Existenz eines Khongun auf der Älggi Alp überhaupt ans Licht des Tages gebracht werden konnte, ist der Neugier von Judith Albert zu verdanken – und dem Zufall, der Doc Pani ausgerechnet in jenen Tagen in die Schweiz geführt hat. Doch kann das wirklich nur Zufall gewesen sein? Wie dem auch sei. Auf jeden Fall hat sich die Ahnung von Judith Albert bestätigt: Auch die Älggi Alp hat ihre heimlich-unheimliche Geschichte.

Rituelle Hühnerverspeisung. (Bild Franziska Altermatt)

First Publication: 7-2005 (vormals PJ091)

Modifications: 25-3-2011, 4-11-2011