D | E  

Neuste Beiträge

HOIO und Cookuk

  • Das Tagebuch von Raum Nummer 8 (Susanne Vögeli und Jules Rifke)
  • HOIO-Rezepte in der Kochschule – das andere Tagebuch

Etwas ältere Beiträge

Grosse Projekte

Mundstücke

Gewürze aus Santa Lemusa

Abkürzungen

Maille fühlte sich als sei er den schwärmerischen Versprechungen eines Kochbuchs auf den Leim gegangen. Trotzdem schloss er die Augen und versuchte die vom Mont Majorin her blasende Nordbrise auf seiner Haut zu spüren.

Kanelbullar

Hefeschnecken mit Zimt und Kardamom

Kanelbullar findet man auf fast jedem schwedische Kaffeetisch. Das Hefegebäck soll allerdings erst in den 1920er Jahren erfunden worden sein. Die Schnecken riechen nicht nur nach Zimt, wie ihr Name erwarten lässt, sondern auch deutlich nach Kardamom. Auf welchen Wegen wohl fanden diese Gewürze aus ihrer tropischen Heimat in das nordische Gebäck? Diese Frage beschäftigte schon Geheimagent Hektor Maille als er sich auf Bullerö von einer Kanelbullar ein bisschen in seine Heimat transportieren liess.

Zutaten (für 24 Stück)

Für den Teig:

2 dl Milch

1 Würfel frische Hefe (42 g oder auch etwas weniger)

70 g Butter

500 g Weizenmehl (Halbweissmehl)

½ TL Salz

75 g Zucker

20 Kapseln Kardamom - die Samen aus den Kapseln gelöst und im Mörser pulverisiert

 

Für Füllung und Bestrich:

70 g Butter, so warm, dass sie streichfähig ist

40 g Zucker

2 EL Zimt, frisch gemahlen

1 Ei

1 kleine Tasse Hagelzucker

Zubereitung

  1. Die Milch leicht erwärmen (auf etwa 35°C), die Hefe darin auflösen und rund 10 Minuten stehen lassen.
  2. Butter zerlassen. Mehl in eine tiefe Schüssel geben, Salz darunter mischen und eine Mulde hineindrücken.
  3. Die aufgelöste Hefe mitsamt der Milch, Zucker und Kardamom beigeben und alles zu einem Teig verrühren – wenn nötig etwas mehr Mehl oder umgekehrt etwas Wasser zugiessen.
  4. Sobald der Teig einigermassen zusammenhält, kann man ihn aus der Schüssel auf eine saubere, gleichmässig mit Mehl bestäubte Arbeitsfläche heben und ihn hier rund acht Minuten ausgiebig kneten.
  5. Teig zu einer Kugel formen, dick mit Mehl bestäuben und in der Schüssel, mit einem feuchten Tuch zugedeckt an einem warmen Ort etwa 60 Minuten gehen lassen.
  6. Backtrennpapier auf ein Backblech legen. Teig auf einer mit Mehl bestäubten Oberfläche zu einem länglichen Rechteck von etwa 30 x 50 (oder 60) cm ausrollen – er sollte noch etwa 3 mm dick sein.
  7. Mit der weichen Butter bestreichen. Zimt und Zucker mischen und gleichmässig darüber streuen.
  8. Teig (ohne stark zu pressen) der Länge nach zu einer (logischerweise rund 50 bis 60 cm langen) Rolle aufwickeln und in etwa 20 bis 25 gut 2 cm dicke Stücke zerschneiden.
  9. Die Teigstücke mit ausreichendem Abstand (etwa 3 cm) auf das Backblech setzen. Nochmals rund 30 bis 60 Minuten gehen lassen – dabei gehen die Schnecken nochmals deutlich auf.
  10. Das Ei mit 2 EL Wasser mischen und die Schnecken damit bepinseln. Mit Hagelzucker bestreuen. In der Mitte des auf 240°C vorgeheizten Backofens rund 8 Minuten (je nach Ofen auch etwas kürzer oder länger) backen.
  11. Auf dem Blech oder besser noch auf einem Gitterrost auskühlen lassen.
Frisch gebackene Kanelbullar (HOIO-Testessen für Episode 5 der «Mission Kaki» am 28. Oktober 2009 in Zürich).

Mehr über die Reiseabenteuer des Geheimagenten Hektor Maille:

Beim Verzehr dieses Menus fielen Hektor Maille eigentümliche Verbindungen auf zwischen seiner tropischen Heimat und spezifisch schwedischen Traditionen:

K o m m e n t a r e

Während Geheimagent Hektor Maille im Keller Wasser für das Testessen holte, naschte Geheimagent Tristan Canaille heimlich vom schwedischen Hefegebäck Kanelbullar. Es schmeckte ihm vorzüglich und er entschloss sich, es in seiner Heimat Neukaledonien einzuführen, um es dort als neustes Nationalgericht zu etablieren. Voerst hatte er aber eine komplexe Aufgabe in der Nordschweiz zu erledigen, es galt eine kaum bekannte Hefesorte zu entwenden…
Simon Baur, Basel (1. November 2009)

First Publication: 1-11-2009

Modifications: 23-1-2011, 18-6-2011, 14-11-2011, 13-12-2011