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Dakar, Place de Soweto (IFAN)

Szene 22

Leicht schwankend, als befände er sich in Trance, tänzelte Maille auf die Bohnenhecke zu. Als ihn nur noch eine dünne Wand aus Blättern von dem Attentäter trennte, führte er einen ebenso plötzlichen wie gezielten Schlag durchs Gebüsch, einen sogenannten «Kokosnuss-Hit», wie ihn Kyuri, seine Lehrerin in Sachen Kampfkunst nannte. Gewöhnlich setzte dieser Schlag noch den mächtigsten Gegner sofort ausser Gefecht – «als wäre ihm eine Kokosnuss auf den Kopf gefallen». Dummerweise allerdings verhedderte sich Maille im Stroh seines Kostüms, strauchelte und krachte mitsamt seinem Schafstall in den Bohnenhain. Die Reaktion des Attentäters liess nicht lange auf sich warten. Mit seinem Küchenbeil hieb der Feigling in die Hütte hinein. Maille spürte den kalten Lufthauch der Klinge, die wenige Millimeter an seinem Kopf vorbei zischte – und gleichzeitig roch er einen schwefelig-stechenden Duft, das unverkennbare ‹Parfum› aller Agenten von Dr. Hing. Er hatte sich also nicht getäuscht. Dieser Gestank allein war schon Grund genug, diese miefende Bande zu bekämpfen. Maille packte das Handgelenk des Kerls und tauchte nach unten weg – so gut dies die leidige Hütte zuliess. Mit einem Ruck riss er den Arm mit der Waffe nach hinten hoch. Der Mann schrie auf vor Schmerz und liess das Messer fallen.