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Qala'at al-Hosn (Krak des Chevaliers)

Szene 3

Leihen Sie Hektor Maille ihre Stimme! In Australien (Episode 11) wurden Hektor Maille zwölf herakleische Arbeiten aufgezwungen, die er allesamt erfolgreich bewältigte. Als er dann aber erfuhr, dass er von Darwin nach Damaskus reisen müsse, verschlug ihm das glatt die Sprache. Leihen Sie dem lemusischen Agenten Ihre Stimme, schreiben Sie einen Kommentar zu dieser oder einer andern Szene aus Episode 12 und senden Sie ihn an hektor.maille@gmail.com

Vergessen Sie nicht anzumerken, auf welche Szene sich Ihr Text bezieht und zeichnen Sie mit Ihrem Namen. Die Herausgeber behalten sich das Recht vor, einzelne Beiträge redaktionell zu bearbeiten oder auch ohne Angabe von Gründen auf eine Publikation zu verzichten.

Ein stinkedürrer Fleck

Und wieder spürte Maille das Wasser auf seinem Körper. Auf seinen Unterarmen, Oberarmen, Achselhöhlen, Kniekehlen. Er kam sich wie ein penetrant tropfender Wasserhahn vor und wartete nur noch auf die Pfütze, die sich um seine Füsse bilden würde, um den steinharten Lehmboden zu bewässern. Der Gedanke amüsierte ihn: nicht die Natur gibt den Menschen Wasser, sondern umgekehrt. Gewissermassen ist Mensch also sein eigener Regenmacher.

Überhaupt, Professor Koslow. Wenn Maille den Namen nur hörte, bekam er allmählich die Kretze. Wer brauchte dieses Physikgenie schon? Obwohl – ein Land wie Syrien vielleicht doch, sinnierte er und sah sich angeödet um.

(Eine archäologisch menschheitsgeschichtlich eindrucksvolle Stättenbeschreibung.

Plötzlich überzog Maille bei nächtlichen 34° eine Gänsehaut. Syrien. Ausgerechnet. Ein stinkedürrer Fleck. Aber seit Jahrtausenden non-stop bewohnt. Belebt also. Ganz ohne Regenmacher. Auf Mailles Gesicht breitete sich ein unverschämtes Grinsen und in seinem Gehirn ein kühner Plan aus…

Mona Sarkis, Damaskus, 14. August 2010