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Chutes de Sugiau

Bezirk: Nord (Vorwahl: 02) – Karte
Einwohner: 14 (Mai 2011)
Kurzbeschreibung: Wer vor den mächtigen Chutes de Sugiau steht, spürt Dunst im Gesicht. Die Wasserfälle, einige sind mehr als 80 Meter hoch, liegen am Treffpunkt mehrerer Flüsse.
Spezialitäten: Kubebenpfeffer («Cubèbe de Sugiau»), Canard «André Zwazo», Rinderherz «Sugiau»

Die Chutes de Sugiau bestehen aus 12 grösseren und etwa 100 kleineren Wasserfällen. Einige sind mehr als 80 Meter hoch. Die Wassermenge, die über die Fälle läuft, schwankt zwischen 2500 und 4000 m3 pro Sekunde – je nach Jahreszeit. Die Chutes liegen am Treffpunkt mehrerer Flüsse, die von den Abhängen des Déboulé und aus der Gegend des Col des Moines in Richtung Tal fliessen. Die Wasser stürzen über die Ränder einer leicht gebogene, ca. 120 m breiten und 600 m langen Schlucht in die Tiefe. Die verschiedenen Fälle sind durch kleinere Inseln voneinander getrennt. Unterhalb der Chutes de Sugiau vereinen sich die Wasser allmählich zu einem grösseren Strom, der Bandole, die dann in der Gegen von Port-Louis ins Meer mündet.

Die Chutes de Sugiau liegen in einem waldigen Gebiet und können nur zu Fuss oder mit Pferden erreicht werden. Von Les Balcons de la Bandole aus werden manchmal auch Mountain-Bike-Touren organisiert. Die Wege von der Hauptstrasse (N2bis) aus sind jedoch so schlecht ausgeschildert, dass Ortsunkundige sich nicht auf eigene Faust zu den Fällen aufmachen sollten.

Die Wasserfälle sind Gegenstand verschiedener Legenden. Eine besagt, der Name Sugiau gehe auf einen jungen Mann (vermutlich aus der Volksgruppe der Kloi) zurück, der mit seinem pausenlosen Gerede seiner Umgebung sosehr auf die Nerven gegangen sei, dass ihn der Magier seines Dorfes schliesslich in einen Wasserfall verwandelt habe. Laut einer anderen Geschichte sind die Chutes de Sugiau einer jungen Göttin mit dem mysteriösen Namen Garaganta zu verdanken, die an dieser Stelle ihre erste Monatsblutung erlebt und in ihrer Schrecken ein grosses Loch in den Wald gerissen habe, um das Blut darin aufzufangen. Die Schlucht unterhalb der Fälle wird in der Literatur gelegentlich auch Fosse de Garaganta genannt. Wenn sich die Wasser der Chutes de Sugiau leicht rostrot verfärben, was an manchen Tagen der Fall ist, dann wird das laut Jean-Marie Tromontis «als Zeichen dafür interpretiert, dass Garaganta wieder ihre blutigen Tage hat» («Le chant des vents», S. 17).

Von oben aus gesehen präsentieren sich die Chutes de Sugiau als ein grosses Loch, aus dem Dunstschwaden aufsteigen. (Oktober 2011)
Erst beim Heruntersteigen durch den Wald in das Tal der Bandole erkennt man mehr und mehr, wie hier das Wasser über verschiedenste Abhänge in die Tiefen bricht.
Einige der Fälle sind mehr als 80 Meter hoch.
Je weiter man herunter steigt, desto mehr werden die Fälle zu einem fast abstrakten, malerischen Ereignis.
Das Tosen der Wassermassen ist sehr laut und ein feiner Tropfennebel benetzt einem die Haut.
Ein kleiner Gartren unter Bäumen.
Manchmal wird der Dunst so dicht, dass alles in ihm zu verschwinden droht.

Siehe auch

First Publication: 19-4-2012

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