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Die «Table de Cyrille»ist in einem früheren Salon des Restaurants «St-Sillon»eingerichtet – die Pracht von einst ist einem eher nüchternen Dekor gewichen.

Restaurant «La Table de Cyrill»

Im Herzen von Bitasyon Francelle führt Cyrille Marie Kobo das Restaurant «La Table de Cyrille». Die prosaische Inneneinrichtung lässt kaum den Gedanken aufkommen, dass man in einem der traditionsreichsten Lokale der Insel sitzt. Im selben Gebäude nämlich betrieb Augusta Buru (1846-1935) einst ihr berühmtes «St-Sillon», ein veritables Imperium des Speisens mit verschiedenen Sälen auf zwei Etagen und einem luxuriösen Dekor. Das «St-Sillon» ging auch als das erste Restaurant mit einer modern, sprich streng arbeitsteilig organisierten Küche in die gastrosophische Geschichte der Insel einging: Buru hatte ein «rotierendes Spezialistentum» erfunden, das in Schichten funktionierte und einerseits die ständige Weiterbildung der Köche bewirkte, andererseits auch deren Ermüdung Rechnung trug. Ein «sehr humanes System», wie Elsa Mudame und Gregor Muelas («.sl», S. 42) schreiben, das auch heute noch in einzelnen Restaurants der Insel in Anwendung ist.

Am Herd des «St-Sillon» gelangen Buru auch einige ihrer berühmten Erfindungen, deren Rezepte sie zu einem grossen Teil in ihrem 1903 veröffentlichten «Manuel culinaire» preisgibt. Auf die Initiative von Buru geht auch die Gründung der Kukaldaria zurück, der Gilde der Köche von Santa Lemusa. Nach Buru haben verschiedene Köche ihr Glück im «St-Sillon» versucht – mit unterschiedlichem Erfolg. In den 1980er Jahren wurde das Haus geteilt, zwei Erben konnten sich auf kein anderes Vorgehen einigen. Das war das Ende des «St-Sillon».

Als die Gemeinde das Haus Ende der 1990er Jahre für einen Pappenstiel erwarb, war das Gebäude in einem üblen Zustand. Von dem einstigen Nobel-Restaurant waren nur noch ein paar kaputte Tische und rostige Gerätschaften übrig. Die Behörden richteten im Parterre die erste Bücherei des Dorfes ein. Im ersten Stock, in einem der alten Salons des «St-Sillon», bauten sie ein kleines Restaurant ein, das Cyrille Marie Kobo im Jahr 2000 als Wirt übernahm.

Kobo stammt teilweise aus einer Kloi-Familie und interessiert sich in seiner Küche für deren kulinarisches Erbe, was man auch auf der Speisekarte merkt.

Rezepte aus «La Table de Cyrill»

  • Mingaina (Rinderzunge mit Oliven und Zitronen nach Art der Kloi)

First Publication: 3-6-2016

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