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Bevor die Schwestern von Maioli ihre Löffel ins Randenrot tauchen, malen sie sich mit etwas Suppe ein rotes Kreuz auf die Brust unterhalb des Halsansatzes.

Soup Mèsi

Dicke Suppe aus Roter Beete mit Senf und Schweinsleber

An jedem ersten Sonntag im Monat kochen die Schwestern von Maioli eine dicke Suppe aus Roter Beete, die sie «Soup Mèsi» nennen. Ihr Verzehr ist mit einem speziellen Ritual verbunden, in dessen Verlauf sich die Schwestern mit etwas Suppe ein rotes Kreuz auf die Brust unterhalb des Halsansatzes tupfen. Dazu sprechen sie das folgende Gebet:

Mèsi tè, di senye pa nou
Mèsi pa yo koulè
Mèsi pa yo odè
Mèsi pa yo goutè
Mèsi tè, di pataje lavi avek nou
Mèsi tè, pa sa soup

(Danke Erde, dass du für uns blutest / Danke für die Farben / Danke für die Düfte / Danke für die Geschmäcker / Danke Erde, dass du das Leben mit uns teilst / Danke Erde für diese Suppe)

Die Schwestern von Maioli kochen allerlei Versionen dieser Suppe – denn wie so oft bei Suppen ist auch dieses Rezept sehr flexibel. Wir geben hier gewissermassen eine Art Basis-Version wieder. Die «Soup Mèsi» kombiniert auf ungewohnte Weise das nussig-erdige Aroma der Roten Beete mit den hell-scharfen Tönen des Ingwersenfs. Wir verwenden hier einen Senf, den wir selbst nach einem Rezept der Schwestern von Maioli herstellen. Je mehr Senf man hinein packt, desto bedeutender wird natürlich dessen Anteil am Aroma der Suppe – wir geben hier ziemlich viel hinein, wer nicht gerade ein Senf-Liebhaber ist, sollte etwas zurückhaltender dosieren. Natürlich kann man die Suppe mit einem anderen Senf herstellen – uns gefällt allerdings das Aroma dieses Ingwersenfs in der Suppe ganz besonders gut.

Als Suppen-Einlage lassen die Schwestern von Maioli gerne etwas Schweinsleber in der Brühe garziehen – manchmal geben sie die Leber aber auch gebraten bei. Wir haben das Süppchen auch schon mit geräucherter Schweinsleber zubereitet, was der Sache einen fast schon abenteurlichen Touch verlieh. Das herzhafte Aroma der Leber passt sehr gut zur Roten Beete. Man kann sich indes auch verschiedene andere Einlagen vorstellen.

Zutaten (für 4 Personen)

1 EL Rapsöl

Zwiebel, fein gehackt

30 g Ingwer, geputzt und fein gehackt

500 g Rote Beete, geschält und in Würfel mit einer Kantenlänge von etwa 1 cm zerteilt

1.2 Liter Hühnerbrühe

2-3 gehäufte EL von dem selbst gemachten Ingwer-Senf

200 g Schweinsleber 

Etwas weisser Pfeffer, frisch gemahlen

Salz

4 Walnüsse, die Kerne aus den Schalen gebrochen und leicht zerbröckelt.

ev. etwas Zeste einer nicht behandelten Zitrone

Zubereitung

  1. Das Öl in einem grösseren Topf erwärmen. Die Zwiebel darin anschwitzen bis sie glasig ist. Ingwer beigeben und etwa 2 Minuten mitdünsten.
  2. Die Rote Beete (Randen) beigeben und ausgiebig (wenigstens 5 bis 10 Minuten) mitdünsten. Häufig rühren damit die Stücke nicht ansetzen.
  3. Mit der Hühnerbrühe ablöschen und seinen Senf dazu geben. Aufkochen lassen, Hitze reduzieren und 50 bis 60 Minuten ohne Deckel köcheln lassen.
  4. Etwa in der Hälfte der Kochzeit die Leber für 5 Minuten mitziehen lassen, herausnehmen, etwas abkühlen lassen und in hauchfeine Streifen schneiden (dickere Stücke vorgängig der Länge nach flach halbieren), feine Stäbchen sind das Ziel. Beiseite stellen. Es macht nichts wenn die Leber noch blutig ist. Wer keine Leber essen will, kann die Suppe zum Beispiel auch mit der gleichen Menge Wildfleisch kochen (etwa Hirsch- oder Rehschnitzel). Wild hat ja ebenfalls einen leichten Lebergeschmack hat.
  5. Nach dem Ende der Kochzeit die Suppe etwas abkühlen lassen und dann im Mixer pürieren. Nochmals sorgfältig aufkochen lassen und dabei rühren bis der Schaum verschwunden ist. Etwas weissen Pfeffer zugeben und wenn nötig mit Salz abschmecken.
  6. Die Leberstäbchen in die Suppe geben, auf Teller verteilen und mit den Walnusstücken bestreuen.
    Man kann dieser Suppe eine angenehm frische Note dadurch verpassen, dass man mit den Walnussbröseln noch etwas Zitronenzeste auf die Oberfläche streut.
    Einen besonderen Touch erhält die Suppe wenn man zum Schluss etwas Kokosmilch einrührt. Das hellt auch die Farbe etwas auf, macht die Suppe aber natürlich schwerer.

First Publication: 25-9-2012

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