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Ein Grosser Roter Drachenkopf von gut einem Kilo Gewicht. (Zürich, Februar 2013)

Grosser Roter Drachenkopf

Der Grosse Rote Drachenkopf (Scorpaena scrofa; dt. auch Meersau; engl. red scorpionfish; franz. rascasse rouge; span. cabracho; ital. scorfena rosso) ist laut Teubners «Grossem Buch vom Fisch» (S. 99) von Irland bis zum Senegal und im Mittelmeer verbreitet. Er gehört zur Familie der Drachenköpfe, die auch Skorpionfische genannt werden. Er lebt in Tiefen von 20 bis 200 Meter auf felsigem Grund. Gut getarnt sitzt er bewegungslos am Boden und wartet auf Beute.

Der Grosse Rote Drachenkopf wird in der Regel etwa 30 cm (selten 50 cm) lang und ein gutes Kilo schwer. Sein Körper ist kräftig und seitlich abgeflacht. Sein Kopf ist gross, breit und mit Stacheln besetzt. Auch seine Brustflossen sind gross und breit. Sein Kinn, seine Augenpartie und seine Nase sind mit kleinen Hautfortsätzen versehen. Laut Thomas Ruhl («Die See», S. 23) schnappt das Tier mit seinem grossen Maul auch nach Beute, die im Verhältnis zu seiner Körpergrösse sehr mächtig erscheint. Als Bodenfisch braucht der Drachenkopf keine Schwimmblase. Je nach Lebensraum hat der Fisch eine andere rötlich-braune Färbung – er häutet sich in regelmässigen Abständen, oft mehrmals im Monat. Der Drachenkopf hat grosse Schuppen, die sich indes leicht entfernen lassen.

Bei der Rücken und bei der Afterflosse sitzen einige Giftstacheln, die der Fisch bei Gefahr aufstellen kann. Wie gefährlich dieses Gift für den Menschen ist, wird auf dem Internet ziemlich kontrovers diskutiert – Wikipedia schildert die Sache als höchst dramatisch: «Das Gift kann auch für Menschen tödlich sein. Es verursacht sofort sehr heftige Schmerzen, die lange anhalten können. Noch nach Monaten können anfallartige Schmerzen und Kreislaufzusammenbrüche erfolgen.» (Zitat von der Wikipedia-Seite «Grosser Roter Drachenkopf» kopiert am 19. Februar 2013)

Der Drachenkopf ist ein typischer Beifang der Schleppnetzfischerei über Grund, wird aber auch mit Langleinen gefangen.

Charakter und Verwendung

Der rote Drachenkopf gilt als typische Zutat der Bouillabaisse. Er hat ein festes weisses Fleisch. Man kann auch aus einem einzigen Tier eine Suppe mit Einlage basteln (so jedenfalls wird das in der Kombüse der «PS Narina» gemacht.

Gut getarnt und reglos liegt der Drachenkopf auf dem Meeresboden und wartet auf Beute.
Je nach Blickwinkel schaut einen der Drachenkopf eher vorwurfsvoll an…
… oder aber böse.
Mit seinem grossen Maul schnappt der Drachenkopf auch nach Beute, die im Verhältnis zu seiner Körpergrösse sehr mächtig erscheint.
Die Giftstacheln sollen bei der After und bei der zweiten Rückenflosse liegen – diese dickeren und spitzigeren Strahlen könnten die fraglichen Waffen sein.
Auch auf der Zweiten Rückenflosse glaubt man den gefährlichen Stachel zu erkennen.
Da wir nicht wissen, wie gefährlich die Giftstacheln wirklich sind, entfernen wir die Zweite Rücken- und die Afterflosse vor der weiteren Verarbeitung des Fisches – was allerdings auf eine ziemliche Schlachterei herausläuft, sitzen die fraglichen Partien doch sehr fest.
Überhaupt ist der Drachenkopf ein ziemlich zähes Vieh, das sich nur mit viel Kraft auseinandernehmen lässt – irgendwann aber ist es geschafft, liegen die Teile für Suppe und zwei schöne dicke Filets für die weitere Verwendung bereit.
Und bis zur fertigen Suppe sind es dann nur noch ein paar leichte Schritte.

First Publication: 19-2-2013

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