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Die Früchte der Chera-Pflanze, beinahe reif für die Ernte.

Kreuzkümmel

Und das weiss das Lexikon

Kreuzkümmel (Cuminum cyminum) stammt ursprünglich aus Westasien, wo er seit biblischen Zeiten kultiviert wird. Oft wird das ägyptische Niltal als Heimat der Pflanze genannt. In der römischen Antike gehörte er zu den beliebtesten Gewürzen und bei Apicius («De re coquinaria») kommt er häufig vor. Manchmal spricht der spätantike Koch auch von Kümmelsaucen, «cuminatum» (Ausführlicheres zur Geschichte des Kreuzkümmels bei Hansjörg Küster: «Kulturgeschichte der Gewürze», S. 118f.). 

Kreuzkümmel (Cuminum cyminum; engl. cumin, cummin; franz. cumin, cumin du Maroc, cumin turc; span. comino; hind. jira; türk. kimyon) ist eine Pflanze aus der Familie der Apiaceae (Doldenblütengewächse). Bei den sogenannten Kreuzkümmel-Samen handelt es sich eigentlich um die Früchte einer zarten, einjährigen Pflanze, die etwa 30 bis 50 cm hoch wächst. Sie hat stark verzweigte Stängel und feine, fadenartige Blättchen. Aus den etwa 2 mm langen rosafarbenen oder weissen Blüten entwickeln sich Spaltfrüchte, die aus zwei meist leicht gekrümmten Teilfrüchten bestehen. Kreuzkümmelfrüchte sind etwa 5 bis 6 mm lang, haben längs verlaufende Rippen und eine Farbe, die von Olivgrün bis Tabakbraun reicht. Die Früchte enthalten etwa 2 bis 4% ätherisches Öl, hauptsächlich Cuminal.

Kreuzkümmel wächst in gemässigtem bis subtropischem Klima. Er blüht zwei Monate nach Aussaat und kann bereits einen Monat später geerntet werden. Der Erntezeitpunkt ist erreicht wenn die Früchte braun werden und die Pflanze zu welken beginnt. Dann schneidet man die Stängel ab, drescht sie und trocknet die Früchte an der Sonne. Heute wird Kreuzkümmel hauptsächlich in Indien, Indonesien, China und im südlichen Mittelmeerraum angebaut. Auf Santa Lemusa wird Kreuzkümmel namentlich in der Gegend von Sentores angebaut (mehr über Kreuzkümmel auf Santa Lemusa).

Charakter und Verwendung

Kreuzkümmel, nicht zu verwechseln mit dem in Europa verbreiteten Wiesen-Kümmel (Carum carvi), hat einen kräftigen und schweren, gleichzeitig scharfen und süssen, etwas unberechenbaren Geruch, der manchmal fast ein wenig an bestimmte Sorten von Schweiss erinnert. Das Aroma ist tief und warm, ein wenig bitter, leicht beissend und scharf. Man kann den Kreuzkümmel ungeröstet verwenden, wie dies vor allem in Vorderasien und Nordafrika geschieht – meist kommt er dabei in pulverisierter Form zum Einsatz. Oft werden die Kreuzkümmel-Samen zu Beginn des Kochprozesses trocken geröstet oder in etwas heissem Öl gebraten – dabei springen sie auf. Beim Braten oder Rösten verändert sich das Aroma sehr stark – es nimmt eine stärker erdige Note an und verliert etwas von seiner leicht säuerlichen Heftigkeit. 

Obwohl Kreuzkümmel bei den antiken Römern sehr beliebt war, wird er heute in der europäischen Küche nur selten verwendet – ganz im Unterschied zu dem beliebten (Wiesen-)Kümmel, der über manches Gebäck gestreut wird und in diversen Rezepten eine Rolle spielt. Nur in Holland und Frankreich wird Kreuzkümmel gelegentlich Käse beigegeben. Ausserhalb Europas aber ist Kreuzkümmel ein sehr beliebtes Gewürz, vor allem in Nordafrika, Asien und Südamerika. Kreuzkümmel findet sich in vielen Gewürzmischungen wie dem englischen Currypulver, Garam Masala, Sambar-Pulver oder Ras el Hanout – je nachdem in gerösteter oder nur gemahlener Form (mehr zur Kulinarik von Kreuzkümmel bei Gernot Katzer, «Picantissimo», S. 130f.). Kreuzkümmel wird auch in der Küche von Santa Lemusa sehr oft verwendet – wobei man den ganzen Samen generell den Vorzug gibt (mehr über Kreuzkümmel auf Santa Lemusa).

Kreuzkümmel aus Santa Lemusa: «Chera de Sentores»

Es war ein Arzt und Botaniker aus Georgien, der den Kreuzkümmel um 1800 nach Santa Lemusa gebracht hat, wo er heute vor allem in der Gegend von Sentores angebaut wird. Das Gewürz hat einen süssen, kräftig-würzigen Duft und schmeckt leicht bitter und scharf. «Chera de Sentores» wird von HOIO exklusiv nach Europa importiert.

Das Grün der Kreuzkümmelpflanze wirkt wie ein zarter Flaum.
Die Kreuzkümmelpflanze scheint der ideale Ort für Zeugung von Nachkommenschaft zu sein – in den Augen des Franzosenkäfers auf jeden Fall.

Rezepte mit Kreuzkümmel

First Publication: 8-2007

Modifications: 7-2-2009, 6-10-2011, 18-9-2012, 9-5-2016