Die Goldlinienbrasse* (Rhabdosargus sarba; engl Goldlined seabream) lebt laut Fishbase im ganzen Indo-West-Pazifik: Rotes Meer und Ostafrika bis Japan, China und Australien.
Das Tier hat einen hockrückigen, seitlich abgeflachten, länglich ovalen Körper. Die Grundfarbe ist Silber mit einem Stich ins Goldene, auf dem Rücken erkennt man stahlblaue Reflexe, die Bauchseite ist deutlich heller und geht ins Weissliche. Der Kopf ist leicht spitz mit etwas oberständigem Maul und eher wulstigen Lippen. Der Kopf hat eine dunklere Farbe als der Körper. Zwischen den goldenen Augen und dem Maul ist die Haut goldfarben mit gräulichen Flecken. Das Maul ist mit vielen kleinen Zähnen und ein paar etwas grösseren Fangzähnen besetzt. Die durchgehende Rücken-, die Bauch, Brust und Afterflossen wirken leicht golden. Die gegabelte Schwanzflosse weist rötliche Reflexe auf. Die Schuppen sind mittelgross und rund.
Der Fisch bewohnt laut Fishbase Küstengewässer Flussmündungen. Oft bildet er Schulen. Er ernährt sich vor allem von Weichtieren und Wasserpflanzen. Er wird kommerziell gefischt und in Aquakultur gezüchtet, geht aber auch oft Sportanglern an den Haken.
* Wir sind uns bei der Zuordnung des hier abgebildeten Fisches nicht ganz sicher. Laut der «RMC Paradise AG» an der Küchengasse 9 in Basel, wo wir den Fisch gekauft haben, handelt es sich um eine Goldbrasse (Dorade Royale). Die Zugehörigkeit des Fisches zu den Meerbrassen (Sparidae) scheint evident – die Goldbrasse (Sparus aurata) aber lebt im Mittelmeer und im östlichen Atlantik. Die Fische an der Küchengasse aber kommen ausschliesslich aus Sri Lanka. Ausserdem fehlt unserem Fisch der für Goldbrassen typische schwarze Fleck am hinteren Kiemenrand. Unter allen Meerbrassen, die wir uns angeschaut haben, blieb Rhabdosargus sarba als bester Kandidat übrig: der Fisch lebt auch um Sri Lanka, Vergleichsfotos sehen sehr ähnlich aus (oft sind die Fische nicht liniert, sondern eher golden schimmernd), die Flossenformel stimmt (mehr oder weniger) überein – und ausserdem handelt es sich um einen Fisch, der laut Fishbase kommerziell gefangen und auch in Aquakultur gezüchtet wird, also sehr verbreitet ist auf dem Markt.
Der Fisch hat ein weiches und zerbrechliches Fleisch, will folglich mit grosser Sorgfalt filetiert und vor allem ab der Haut gezogen sein. Ob das immer so ist, oder nur bei Exemplaren, die unter Stress standen als sie getötet wurden, wissen wir nicht. Das Fleisch ist weisslich mit einem leichten Stich ins Bräunliche. Beim Kochen wird es schneeweiss und flockig. Es hat ein eher zurückhaltendes Aroma. Der Fisch kann im ganzen gebraten, gedünstet oder im Ofen gebacken werden. Die Filets müssen sorgfältig behandelt werden, sonst brechen sie auseinander – also kann man sie zum Beispiel in einem Mantel aus Rohschinken braten, was ihren Zusammenhalt fördert und ihrer latenten Trockenheit mit saftiger Schinkenkraft entgegenwirkt. In diese Päckchen kann man auch noch allerlei Aromata wie zum Beispiel ein Salbeiblatt, etwas Olivenpaste, ein Stück getrocknete und eingelegte Tomate, etwas Ziegenfrischkäse und Thymian packen – oder aber man vertraut ganz auf die Würzkraft des Schinkens (so wie der Smut in der Kombüse der «PS Narina»).
First Publication: 18-3-2013
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