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Mājuli (India) Ferry
Boot von Jorhat nach Mājuli
Montag, 26. März 2012

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Mājuli ist im Begriff, zu verschwinden. Um 1900 war die Flussinsel mehr als 1200 Quadratkilometer gross, hundert Jahre später gerade noch 400. Die Insel ist seit 500 Jahren das Zentrum des Assamesischen Vishnu-Kultes. Von 65 Satras, in denen hier Lord Krishna als achter Avatar von Vishnu verehrt wurde, sind heute nur noch zwanzig übrig. Tag um Tag spült der Brahmaputra, der Sohn des Brahma, mehr von Lord Krishnas heiliger Insel weg – Dörfer, Äcker, Höfe und Tempel. Bis 2020, so vermuten Experten, könnte die Insel gänzlich abgetragen sein.

Sandkörner, die Jahrhunderte eng beieinander standen, werden plötzlich auseinandergerissen, flussabwärts gespült – um vielleicht irgendwann, irgendwo, mit anderen Sandkörnern wieder eine Bank zu bilden, den Beginn einer neuen Insel. Ähnlich wie Krishna, der, wann immer die Welt in Unordnung ist, als Beherrscher seiner eigenen Struktur und durch die Zaubermacht seines eigenen Wesens, wieder wird (4. Gesang der «Bhagavadgita»).

Siehe auch

First Publication: 4-6-2013

Modifications: 22-6-2013