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An der zentralen Einkaufsstrasse von Sasselin gibt es ein Geschäft, das ausschliesslich Armbänder aus farbigem Glas verkauft. Tausende von Reifen sind in dieser «Boutik Charminar» auf engstem Raum gelagert – so kann jede Kundin hier genau jene Farbe und Form finden, die optimal zu ihrem Gewand passt. Das Geschäft ist vor allem bei den indisch-stämmigen Frauen der Insel äusserst beliebt – und an bestimmten Nachmittagen lassen sie sich hier gleich zu Dutzenden von den Verkäufern beraten, die mit grosser Eleganz und an Hexerei grenzender Geschwindigkeit immer wieder neue Armbänder auf den Ladentisch zaubern. Die hübschen Reifen stammen aus Hyderabad im südlichen Indien, wo solche Schmuckstücke eine lange Tradition haben. Heute gehört die «Boutik Charminar» einem jungen Unternehmer aus Sri Lanka. Ursprünglich aber wurde das Geschäft von einem muslimischen Händler aus Hyderabad gegründet, den es in der Folge einer persönlichen Tragödie nach Santa Lemusa verschlagen hatte (seine um viele Jahre jüngere Frau hatte sich während ihres Studiums in Oxford in einen Professor für Buchhaltung verliebt).

Dieser Händler, so erzählt Kumudini Bosuri, die Wirtin des «Hyderabad», habe bei der Eröffnung seines Geschäfts ein grosses Fest veranstaltet – um so in der Gemeinde seine Kunden anzuwerben. Hiefür habe er eine ursprünglich aus Nordindien stammende Köchin angeheuert. Da der Boutik-Besitzer aber auch ein wenig geizig gewesen sei, habe er das Budget für dieses Festessen auf ein Minimum reduziert. Laut Bosuri zog sich die Köchin dadurch aus der Affäre, dass sie einen riesigen Eintopf mit Erbsen und zahllosen Gewürzen zubereitete. Den Gästen schmeckte es und manche verlangten nach dem Rezept. Das war die Geburtsstunde von Pwa Bebel, wie der Eintopf in der Folge geheissen wurde.

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