D | E  

Neuste Beiträge

HOIO und Cookuk

  • Das Tagebuch von Raum Nummer 8 (Susanne Vögeli und Jules Rifke)
  • HOIO-Rezepte in der Kochschule – das andere Tagebuch

Etwas ältere Beiträge

Grosse Projekte

Mundstücke

Gewürze aus Santa Lemusa

Abkürzungen

Eine Safranblüte auf einem der Äcker der Plantation Mont Fouet.
Blick an einem grossen Baum vorbei aufs weite Meer hinaus.

Plantation Mont Fouet

Die Plantation «Mont Fouet» liegt etwas unterhalb des Dorfzentrums von Ahoa und besteht aus vielen kleineren Feldern, auf denen ausschliesslich Safran angebaut wird. Gegründet wurde die Plantage in den Jahren nach 1910 von André Degeyter, einem Pianisten aus Port-Louis (siehe Plage des Grillons), der das Land von dem Gewürzhändler Aimé Zorrotz übernahm. Die Felder erwiesen sich als ertragreich und das Produkt als qualitativ so hochwertig, dass Degeyter bald alle besseren Restaurants der Insel und auch diverse Geschäfte mit seinem Safran belieferte. Gemeinsam mit seiner Frau Odalia, einer ehemaligen Tänzerin mit persischen Wurzeln, baute er ein grosses Haus im Zentrum des Dorfes und liess auch einen kleinen Safran-Pavillon, den Safranbauern in den 1880er Jahren im Dorfzentrum aufgestellt hatten, in seinen Garten schaffen.

Degeyter taufte seine Plantage auf den Namen «Mont Fouet» – wie Georgette Muelas («Santa Lemusa», S.130) meint wohl wegen der verlängerte Narbe von Crocus sativus, die wie eine Art Peitsche aus dem Blütenkelch der Pflanze hängt. Es könnte aber auch sein, dass es andere Gründe für den Namen der Plantage gab (siehe Plage des Grillons). Der Safran selbst wird auf der Insel unter dem Namen «Crocus Mont Fouet» verkauft.

Der Erfolg von «Mont Fouet» führte dazu, dass auch die anderen Bewohner von Ahoa sich wieder für den Anbau von Safran zu interessieren begannen. Und auch wenn es heute neben der grossen Plantage von Degeyter nur noch ein paar kleine Safranäcker gibt, die mehr hobbymässig bewirtschaftet werden, so ist der Safran doch eine Art Wahrzeichen von Ahoa geworden.

Heute wird der «Mont Fouet» von Justine bewirtschaftet, einer Ur-Enkelin von André Degeyter, die auch eine begeisterte Köchin und Bäckerin ist. Ihr verdanken wir auch die Rezepte für zwei charmante Süssigkeiten: Safrankuchen «Brique du Marquis» und Safraneis «Comte de Gernande».

Der um 1880 konstruierte Pavillon du Safran steht heute im Garten der Familie Degeyter, deren grosses Haus man im Hintergrund durch die Bäume schimmern sieht.

Siehe auch

First Publication: 26-1-2014

Modifications: