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Ein luxuriöser Salat mit einem vielschichtigen, erdig-holzigen Flavor, der durch die Zitrone etwas Schwebendes bekommt. (Zürich, Februar 2015)

Salade «Friedrich»

Salat aus Schwarzwurzeln und Morcheln mit einem Zitronen-Olivenöl-Zimt-Thymian-Dressing

Dieses Rezept haben wir aus dem «Potager des pensées» (S. 211) von Anne Pépin übernommen. Bei dem mit diesem Salat geehrten «Friedrich» handelt es sich um den Philosophen Friedrich Nietzsche (Pépin nennt ihn eine «duftende Morchel unter den deutschen Denkern»), den die Autorin auf den Seiten vor dem Rezept mit einer Schwarzwurzel zusammentreffen lässt. Wer ihren sehr experimentellen und manchmal etwas verworrenen Ausführungen getreulich von Zeile zu Zeile gefolgt ist, hat sich diesen luxuriösen Salat ganz bestimmt redlich verdient – schmecken wird er allerdings auch jenen, die sich direkt zum Rezept begeben.

Das leicht bittere und ein wenig an Artischocken erinnernde Aroma der Schwarzwurzel verbindet sich mit dem muffig-nussigen, zugleich aber auch grasig-würzigen Aroma der Morchel zu einem vielschichtigen, erdig-holzigen Flavor, der durch die Zitrone etwas Schwebendes bekommt. Der nur ganz im Hintergrund spürbare Zimt steuert eine feierlich-exotische Note bei – und der Thymian streut ein paar rauchige Nadelholz-Klänge ein.

Wir halten uns hier streng an das Rezept von Pépin – empfehlen jedoch zusätzlich einen weniger beschwerlichen Weg, die Schwarzwurzeln für den Salat vorzubereiten.

Koch- und Auskühlzeit 40 Minuten
Einlegezeit für die Morcheln 30 Minuten

Zutaten (für 2 bis 4 Personen)

400 bis 500 g Schwarzwurzeln

1 Zitrone für das Einreiben der Wurzeln und das Kochwasser

1 TL Salz

40 g getrocknete Morcheln

Zeste von 1 kleine Zitrone

Saft von 1 kleine Zitrone (2-3 EL)

3 EL Olivenöl

1 TL Salz

½ TL Zucker

1 TL Pfeffer

1 kleines Zweiglein frischer Thymian, abgestreifte Blätter (1 EL)

1 Messerspitze gemahlener Zimt

1 paar Zweiglein Thymian für die Dekokration

Zubereitung

  1. Schwarzwurzeln gut abwaschen. Es empfiehlt sich, beim Rüsten Wegwerfhandschuhe zu tragen (mehr dazu hier im Abschnitt «Charakter und Verwendung»). Wurzeln schälen und die Stängel sofort mit Zitronensaft einreiben. In 5 cm lange Stücke schneiden, Schnittflächen ebenfalls einreiben. 1 Liter Wasser zum Kochen bringen, Saft der für das Einreiben verwendeten Zitronenhälften hinein quetschen, 1 TL Salz einstreuen. Schwarzwurzeln beigeben und 20 Minuten köcheln lassen – man sollte mit einem Messer leicht hineinstechen können, trotzdem sollten sie noch Biss haben. Schwarzwurzeln abgiessen, abkühlen lassen und die dickeren Stücke dann der Länge nach halbieren.
    Das Rüsten der Schwarzwurzeln, wie es Pépin vorschlägt, ist eine etwas klebrige Angelegenheit. Alternativ kann man die Wurzeln auch nur gut abspülen, von Blattansatz und Wurzelende befreien und in grossen Stücken mitsamt der Rinde etwa zwanzig Minuten in Wasser weich kochen (oder auch im Dampf garen). Danach giesst man das Wasser weg, lässt die Wurzeln abkühlen, schält dann die Haut ab und schneidet sie wie oben angegeben in Stücke.
  2. Morcheln 30 Minuten in lauwarmem Wasser einweichen, unter kaltem Wasser abspülen und das Wasser gut aus ihnen heraus drücken.
  3. Alle Zutaten für die Sauce (Zitronenzeste und Saft, Olivenöl, Salz, Zucker, Pfeffer, Thymian, Zimt) zusammen mit 1 EL lauwarmem Wasser mischen und mit einem Schneebesen zu einer dicklichen Sauce verrühren.
  4. Schwarzwurzeln, Morcheln und Sauce vermischen, auf Tellern anrichten und ev. mit einem Thymianzweiglein dekorieren.
Der Zimt verleiht dem Salat eine ungewöhnliche Note, kitzelt aber auch eine exotische Note aus dem das Aroma der Morchel heraus. (Basel, Februar 2015)
Man kann den Salat auch in einer schönen Schüssel anrichten, wie es hier an einem Abend in Riehen geschah. (Februar 2015)

First Publication: 14-2-2015

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