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Tannat produziert dunkle, oft kräftige bis kernige und tanninreiche Weine mit einiger Säure – eine Traube im Sortengarten der Hochschule Wädenswil auf der Halbinsel Au im Zürichsee. (Oktober 2013)

Tannat

Tannat* ist eine kräftige, charakterstarke und oft tanninreiche Traube, die vor allem in Südwestfrankreich und Uruguay angebaut wird.

Herkunft und Geschichte. Tannat wird erstmals 1783 in Madiran erwähnt, wo es auch heute noch die dominierende Sorte ist. Laut Robinson kommt der Name «from the Béarn dialect tanat, meaning ‹coloured like tan›, in reference to the dark colour of the berries and also possibly to their high tannin content.»

Charakter der Rebe. Die Rebe wächst ziemlich stark, sie wird meist zum Spalier geschnitten. Sie produziert grosse Trauben, aber kleine, mittel-reife Beeren. Tannat ist anfällig für Rebzikaden, unter Umständen auch für Botrytis.

Charakter des Weins. Die Traube produziert dunkle, oft kräftige bis kernige und tanninreiche Weine mit einiger Säure. Sie entwickeln sich gut mit der Zeit – wirken jung aber oft sehr verschlossen. Wird die Traube auf sandigen Böden angebaut, sind die Weine auch jung zugänglicher, bewahren aber, was Robinson «a surprising Peter Pan quality» nennt. Offenbar wurde im Madiran-Gebiet auch ein Wein-Belüftungs-System entwickelt – Robinson: «It comes as no surprise that the technique of micro-oxygenation, deliberately bubbling tiny amounts of oxygen into the nascent wine to soften the tannins, was developed in the Madiran region.» Tannat gilt als eine besonders gesunde Traube – Rindchen: «Enthält vermutlich von allen Rebsorten die meisten Herzinfarkt vorbeugenden Polyphenole.»

Verbreitung. In Frankreich werden knapp 3000 Hektaren Tannat angebaut, vor allem im Gers. Tannat ist die wichtigste Traube in Madiran (40-80%) und Saint-Mont (mindestens 60%), kommt aber auch in anderen Blends vor, namentlich in Cahors. Auch in Italien wir ein bisschen Tannat angebaut, 40 Hektaren, vor allem auf Sizilien. In Kalifornien stehen 240 Hektaren. Die zweite Heimat der Traube aber ist Uruguay, wo Tannat nach ihrem baskischen Importeur Harriaque heisst. Heute werden 1800 Hektaren angebaut, das sind mehr als 20 Prozent der gesamten Rebfläche des Landes. Tannat wächst auch in Argentinien (500 Hektaren), und Brasilien (420 Hektaren).

* Wir beziehen uns in diesem Abschnitt vor allem auf «Wine Grapes» (Kapitel Tannat) von Jancis Robinson. Ausserdem haben wir den «Crashkurs Wein» von Gerd Rindchen konsultiert.

Die Rebe wächst ziemlich stark und produziert grosse Trauben, aber eher kleine Beeren. (Au, Oktober 2013)
Tannat soll eine besonders gesunde Traube sein, aus ihr gewonnene Weine gelten als gut fürs Herz.

First Publication: 1-9-2015

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