D | E  

Neuste Beiträge

HOIO und Cookuk

  • Das Tagebuch von Raum Nummer 8 (Susanne Vögeli und Jules Rifke)
  • HOIO-Rezepte in der Kochschule – das andere Tagebuch

Etwas ältere Beiträge

Grosse Projekte

Mundstücke

Gewürze aus Santa Lemusa

Abkürzungen

In der Legende von «Manons Rache» spielen die schönen Blüten der Schmetterlingserbse (Clitorea ternatea) eine wichtige Rolle.

La vengeance de Manon

Reiseintopf mit Schweinefleisch und Senf

Der Name dieses Gerichts bezieht sich auf eine alte Legende, in der eine schöne Köchin namens Manon auf einen lauten Gutsherrn mit Namen Martin trifft – ausserdem spielen in der Geschichte auch Lopop, schwarze Senfsamen eine zentrale Rolle. Es gibt auf Santa Lemusa verschiedene Gerichte, bei denen Senfsamen geröstet werden – meist jedoch in eher kleinen Mengen. Für das nachfolgende Gericht indes brauchte es eine ganz erhebliche Menge dieser Samen. La vengeance de Manon ist eine generös wirkende Speise, die vom nussigen Geschmack der gerösteten Senfsamen und von der Frische des Ingwers bestimmt wird – mit Chili scharf gemacht, mit etwas Kokosmilch verfeinert und mit einem Schuss Zitrone belebt. Ob das Rezept tatsächlich auf die schöne Manon zurückgeht, sei dahingestellt. Die Legende jedenfalls will es so.

Einiges deutet darauf hin, dass auch dieses Gericht seine Ursprünge in der Küche des südlichen Indiens hat. Die Art, wie hier der Reise ganz zum Schluss mit den übrigen Zutaten nachgegart wird, erinnert stark an das Reisgericht Beri.

Zutaten (für 2 bis 4 Personen)

400 g Schweinsvoressen

2 EL Rapsöl

6 TL schwarze Senfsamen (Lopop)

1 Zwiebel, fein gehackt

1 Stück frischen Ingwer (ca. 50g), geschält und in feine Streifen geschnitten

1 bis 2 grüne Chilis, entkernt und in Streifen geschnitten

3 dl Hühnerbrühe

2 Tomaten, abgezogen und in Stücke geschnitten

Saft und Zesten von 1 Zitrone

200 ml Kokosmilch (oder noch besser Kalparik)

300 g polierter Langkornreis Chavala aus Santa Lemusa (oder ersatzweise ein indischer Basmati)

 

Salz

½ TL Kurkuma-Pulver

Zubereitung

  1. Das Öl in einem schweren Topf erhitzen. Die Senfsamen hinein geben, Deckel aufsetzen und die Samen während etwa 30 Sekunden aufplatzen lassen (dieser Vorgang wird von einem kleinen «Plop»-Geräusch begleitet).
  2. Die Hitze auf ein Minimum reduzieren (beim Elektroherd den Topf gegebenenfalls vorübergehend von der Platte nehmen), Zwiebel, Fleisch, Ingwer und Chili beigeben und anziehen lassen – bis das Fleisch allseitig ganz leicht Farbe angenommen hat.
  3. Mit 3 dl Hühnerbrühe ablöschen, die Tomaten beigeben und kurz aufkochen lassen.
  4. Hitze auf ein Minimum reduzieren, Deckel fest aufsetzen und zwei Stunden köcheln lassen (bei nicht ganz dichten Töpfen muss gelegentlich etwas Wasser nachgegossen werden).
  5. Reis sorgfältig waschen. Mit 3 dl Wasser, einer Prise Salz und ½ TL Kurkuma kalt aufstellen. Wenn der Reis kocht, Deckel aufsetzen und 5 Minuten bei kleinster Flamme köcheln lassen. Topf vom Feuer nehmen und mindestens 10 bis 15 Minuten nachquellen lassen (der Reis wird so nur knapp gar).
  6. Beim Fleisch den Deckel abnehmen und das Fleisch so lange weiterköcheln lassen bis die Stücke nur noch etwa zur Hälfte in der Flüssigkeit stehen (ca. 15 Minuten).
  7. Kokomilch oder Kalparik beigeben, gut verrühren und nochmals rund 10 Minuten auf kleiner Flamme erwärmen. Zitronensaft und Schale beigeben, mit Salz abschmecken.
  8. Den halbgaren Reis auf das Fleisch geben. Nicht umrühren! Deckel aufsetzen und das Gericht rund 15 Minuten auf kleinster Flamme schmoren lassen. Während dieser Zeit nimmt der Reis die noch benötigte Flüssigkeit aus der Fleischsauce auf. (Sollte der Topf zu klein sein kann dieser Vorgang auch in einer Gratinierform im rund 150 Grad warmen Ofen erfolgen)
  9. Sorgfältig umrühren und servieren.

Manche Köche auf Santa Lemusa bereichern das Rezept zusätzlich um eine Handvoll Erbsen. Zur Legende von «Manons Rache» passen natürlich am besten Schmetterlingsbohnen (Blue Peas, Clitorea ternatea).

First Publication: 2006 (?)

Modifications: 1-3-2009, 20-10-2011