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«Heiliges Essen»

Bevor orthodoxe Juden in ein Sandwich beissen können, müssen zahllose Fragen beantwortet sein, endlose Details berücksichtigt, manchmal davor oder danach ganz bestimmte Gebete gesprochen werden… Es gibt nur wenige Religionen mit vergleichbar strengen Speisegesetzen. Unter dem Titel «Heiliges Essen» bietet die Schriftstellerin Lea Fleischmann auf gut 250 Seiten eine Einführung ins Thema, die sich explizit an Nichtjuden wendet. Sie erklärt, warum die Juden all diese Regeln befolgen, was die einzelnen Gesetze bedeuten und was sie ursprünglich hervorgebracht hat, wie sie sich durch die Jahrhunderte hindurch verändert haben (oder eben auch nicht), welche Funktion sie im Alltag einnehmen und in was für Riten sie eingebettet sind. Sie spricht von den jüdischen Feiertagen und erläutert die Eigenheit einzelner Rezepte, sie erklärt wie man eine Küche kaschert und setzt sich mit der Frage auseinander, warum Christen nicht koscher essen.

Bei alledem ist es der Autorin immer wieder sehr wichtig, dass koscheres Essen auch bewusstes Essen bedeutet und viele der Regeln ebenso lebensgestalterisch sinnvoll wie ökologisch respektvoll sind. Das Buch ist überaus lehrreich und macht viele Zusammenhänge einer überaus komplexen Diät verständlich. Es ist allerdings auch sehr didaktisch angelegt und ohne jeden Anflug von Ironie geschrieben. Auch nach kritischen Anmerkungen zum Thema sucht man vergebens. So ist die Lektüre zeitweise etwas zäh.

Lea Fleischmann: Heiliges Essen. Das Judentum für Nichtjuden verständlich gemacht. Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag, 2009.

First Publication: 21-12-2010

Modifications: 13-10-2011