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«Das grosse Buch der Gewürze»

Zu Themen wie Fleisch oder Fisch, Wild oder Gemüse gibt es zwar viele Rezeptbücher, doch kaum warenkundlich ausgerichtete Publikationen – die «Grossen Bücher» des Teubner Verlags haben es deshalb relativ leicht, sich in dieser Marktlücke zu behaupten. Etwas anders präsentiert sich die Situation beim Thema Kräuter und Gewürze – denn da finden sich doch einige Werke, die das Thema enzyklopädisch angehen, mal mit mehr, mal mit weniger Details. Vielleicht ist das mit ein Grund, warum es relativ lange gedauert hat bis der Teubner Verlag seine Buch-Reihe durch ein Werk zu diesem Thema komplettieren konnte – erst 2008 war es dann soweit.

«Das grosse Buch der Kräuter & Gewürze» geht, wie nicht anders zu erwarten, das Thema auf äusserst breiter Basis an. Natürlich gibt es eine kleine Kulturgeschichte der Gewürze und ein Kapitel über wertvolle Inhaltsstoffe, selbstverständlich ist altes Kräuterwissen aus Klöstern ebenso Thema wie der moderne Handel mit Aromastoffen – und auch Protagonisten der Gewürzküche wie Ingo Holland oder Oskar Marti kommen zu Wort. In den Kapiteln zur Küchenpraxis (S. 128 bis 177) finden sich Tipps zu Einkauf und Aufbewahrung, zu Mischungen und geeigneten Zubereitungsmethoden. Die Rezepte (S. 181 bis 314) stammen wie üblich von «Starköchen», sind äusserst raffiniert und ebenso gut beschrieben wie professionell und dekorativ fotografiert.

Das eigentliche Herzstücke einer solchen Fibel aber ist die Produktekunde (S. 16 bis 127). Während die grobe Gliederung in die Kapitel «Küchenkräuter», «Wildkräuter und Blumen» sowie «Gewürze» einleuchtend ist, gestaltet sich die feinere Gestaltung der einzelnen Unterkapitel oft etwas willkürlich. Das hat damit zu tun, dass Teubner an seinem bei den «Grossen Büchern» üblichen System festgehalten hat – und also verschiedene Teilaspekte des Themas zu Kapiteln zusammenfasst. Nach welchen Kriterien dies geschah, lässt sich leider nicht immer nachvollziehen – und also fragt man sich immer wieder, warum sich wohl einzelne Gewürze in einem Kapitel zusammengefunden haben. Was haben Estragon, Eukalyptus, Fenchel und Kaffirlimettenblätter gemein? Was verbindet Pandanus, Petersilie und La Lot? Meist scheinen alphabetische Kriterien ausschlaggebend, dann aber spielen küchenpraktische oder auch aromatische Überlegungen mit hinein. Das schmälert den praktischen, den informativen Wert des Werks – der Verlag wäre besser beraten gewesen, hier für einmal auf die Form eines einfachen Lexikons auszuweichen. Im Gegenzug aber ist die Warenkunde sehr komplett – und bietet auch Informationen zu Gewürzen und Kräutern, die sich in vergleichbaren Publikationen nur selten finden: Mahleb etwa oder Augenwurz, Curry-Kraut oder Sassafras-Blätter.

Doppelseite aus der Publikation

Teubner Verlag: «Das grosse Buch der Kräuter & Gewürze». Mit Texten von Ingrid Shindler, Margarethe Brunner, Ursula Heinzelmann, Cornelius und Fabian Lange, Astrid Mathé, Elisabeth Vaupel, Kathrin Wittmann. München: Teubner Verlag, 2008.

First Publication: 1-7-2009

Modifications: 13-10-2011