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Blick vom Hof des Restaurants in den Speisesaal. Rund um dem Eingang hängen Banderolen mit Glückwünschen für das neue Jahr – über der Türe das klassische Sprichwort Gōngxǐ fācái (恭喜发财), etwa «Beste Wünsche» oder «Wohlergehen». Diese Banderolen werden oft monatelang hängen gelassen, denn ihre Entfernung würde Unglück bringen.
Ein Innenhof mit sehr regelmässigen Arkaden.

Restaurant «Le Chien et le Lampion»

Vor langer Zeit lebte am Éméi Shān (in der Provinz Sìchuān) ein alter Hund, der nichts mehr liebte als den Mond. Nacht für Nacht sass er vor dem Haus seiner Herrschaft und starrte mit verliebtem Blick in den Himmel. Mit den Jahren allerdings liess seine Sehkraft nach und bald konnte er den Mond kaum mehr erkennen. Seine Herrschaft bemerkte, dass der Hund den Himmel immer öfter vergeblich nach seinem lieben Gestirn absuchte – und das Tier tat ihnen leid. Also hängten sie in der Nacht einen Lampion aus dem ersten Stock ihres Hauses. Der Hund sah das Licht und war überzeugt, sein Mond sei zu ihm zurückgekehrt. Er setzte sich davor und sitzt seither Nacht für Nacht vor dem Haus, den Blick verliebt auf den Lampion gerichtet.

Lehrjahre in Lèshān. So wie der Hund vor dem Lampion, so sollen auch die Gäste gebannt vor den Speisen sitzen, die Michelle Yeho im Restaurant «Le Chien et le Lampion» zubereitet. Michelle Yehos Eltern kamen in den 1960er Jahren direkt aus Lèshān (südlich von Chéngdū) nach Santa Lemusa. Bis in die neunziger Jahre hinein betrieben sie eine Näherei im Quartier Vapeur. Nach der Schule fuhr Michelle Yeho 1997 für gut drei Jahre nach Lèshān, um dort ihre Verwandtschaft kennen zu lernen und Chinesisch zu studieren. Zugleich liess sie sich als Köchin ausbilden. 2001 kehrte sie nach Santa Lemusa zurück, wo sie zunächst im Restaurant «Palais Deng» arbeitete. Als sich 2003 die Möglichkeit ergab, das auf Leckereien aus Húnán spezialisierte Teehaus eines entfernten Onkels am Quai Tonka (auf Karte anzeigen) zu übernehmen, machte sich Michelle Yeho selbständig. «Le Chien et le Lampion», wie sie das Lokal nach der Übernahme nannte, liegt nicht wie viele andere China-Lokale im Quartier Vapeur, sondern im Quartier der Gewürzstrassen – einer der charmantesten Gegenden der Hauptstadt. Das Lokal selbst verfügt über einen kleinen Speisesaal (mit sechs Tischen) und eine niedrige Empore, wo sich kleine Gruppen von bis zu 10 Gästen niederlasen können. Besonders stimmungsvoll aber ist der kleine Hof, wo rund 15 bis 20 Gäste tafeln können.

Chili, Pfeffer und Sichuan-Pfeffer. Michelle Yehos Küche ist eine klassische Sichuan-Küche, die ihre Gerichte oft zugleich mit Chili, (weissem) Pfeffer und Sichuan-Pfeffer schärft, die gleichzeitig salzig, süss und sauer sein kann. In vielen Gerichten kommen Knoblauch und Ingwer vor, Sojasauce, Essig und eingelegtes Gemüse.

Besonder charmant lässt es sich im Hof des Resturants speisen, der von roten Lampions beleuchtet wird.
Hof eines chinesischen Restaurants mit Lampions.

Rezepte aus dem «Le Chien et le Lampion»

First Publication: 25-8-2009

Modifications: 28-8-2009, 30-9-2011