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Al Fujairah, Fort

Szene 13

Das «Equipment» war dank der Satellitenkarte leicht zu finden. Wenn in Filmen ein Geheimagent die Ausrüstung für seine Mission bekommt, dann taucht ein U-Boot auf oder wenigstens ein mysteriöser «Onkel» mit einem grossen Koffer voller Luxus-Spielsachen. Mailles Ausrüstung hing in einem Plastikbeutel an einer Tür unterhalb von Fort Fujairah.

Heutzutage kann man Peilsender, wie sie Koslow in der Uhr trug, eigentlich per Handy orten. Das «Büro» aber war da etwas eigen. Aus Gründen der «Abhörsicherheit», wie es hiess, arbeitete man auf Santa Lemusa mit Sendern, die nur von ganz bestimmten Geräten, sogenannten Trackern geortet werden konnten – auf etwa 150 Kilometer Entfernung immerhin. Ein solches Gerät fand Maille in der Tüte – es sah aus wie ein etwas klobiges Diktafon. Maille schaltete es ein und sofort begann das Ding nach Sendern zu suchen. Die Minuten verstrichen – Maille war ziemlich sicher, dass Koslow längst wieder an einen anderen Ort gebracht worden war. Und die Zeit gab ihm recht. Dann aber ertönte plötzlich ganz leise und hell ein Signalton – der Tracker hatte etwas gefunden. Maille sah auf das Display – und tatsächlich: Auf der schematischen Karte des Trackers war ein Zielkreis zu sehen – die Koordinaten beschrieben eine Stelle rund 50 Kilometer westlich von hier. Maille griff zur Landkarte: Der Punkt lag wenige Kilometer westlich von Al Dhaid, nördlich der Hauptstrasse, in der Umgebung eines namenslosen Ortes mitten in der Wüste, wo es laut Symbol eine Moschee geben musste.

Maille beschloss, hinzufahren und die Situation vorsichtig zu evaluieren.

Das Gerät funktionierte gut – wenn nichts dazwischen kam, würde es ihn in weniger als einer Stunde zum Professor führen. Mailles Mission würde damit ein Ende haben – er würde endlich Antworten auf all seine Fragen bekommen und zurückkehren können zu den Kutteln von Maître Seugrem, den kühlen Kommentaren von Marie Soussent und Odettes Bananenblüten mit feuriger Limettensauce.