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In Phnom Penh

Szene 10

Auch auf der Fahrt vom Flusshafen zum Flughafen von Phnom Penh war Maille in Gedanken immer noch bei seiner Köchin und ihrem betörenden Pfahlbauerduft. Wie oft war er nachts aufgewacht mit dem Gefühl, er nähme den Duft jetzt auch in seinem Schlafzimmer wahr. Doch kaum hatte er die Augen geöffnet, begann das Parfum zu verblassen.

Während der ersten Etappen seiner Mission war Maille in seiner Vorstellung immer wieder bei Marie gewesen, der ersten Sekretärin des lemusischen Geheimdienstes. Jetzt aber waren es immer öfter Gedanken an seine Köchin, die ihn beschäftigten. Hatte Maries schnippische Art da eine Glut erstickt, die nie zu einem Feuer hatte werden wollen. War es schlicht die Sehnsucht nach den Leckereien von Santa Lemusa, die sein Hirn in den Schoss seiner Köchin legte? Oder gab es irgendeinen anderen Grund, eine Stimmung oder eine Unstimmigkeit, die sich als eigentümliches Gedankenflackern bemerkbar machten?