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Rotkohl wächst fast das ganze Jahr hindurch – es gibt frühe und mittelfrühe, Herbst- und Lagersorten. Diese mittelfrühe Sorte streckt ihre Blätter im Botanischen Garten von Brüglingen bei Basel. (Juni 2014)

Rotkohl

Und das weiss das Lexikon

Rotkohl (Brassica oleracea convar. capitata var. rubra; engl. red cabbage; franz. chou rouge; span. lombarda, repollo morado; ital. cavolo rosso) heisst auf Deutsch auch Rotkraut, Blaukraut, Rotkabis. Rotkraut ist aus botanischer Sicht keine eigene Kohlart, sondern eine andere Form des Weisskohls.

Brigitte Bartha-Pichler («Haferwurzel & Feuerbohne», S. 16) glaubt, dass Rotkraut erstmals «vermutlich als ‹rubae caulas› bei Hildegard von Bingen im 11. Jahrhundert erwähnt» wird. Und sie weiss: «Royer pflanzt ihn zu Beginn des 17. Jahrhunderts unter dem Namen «B. capitata rubra» im Garten zu Hessen. Im deutschen Raum ist das eine der frühesten Erwähnungen des Rotkohls.»

Rotkraut ist eine zweijährige Pflanze. Sie bildet im ersten Jahr eine Blattrosette und einen festen Kopf aus, im zweiten Jahr dann erscheinen erst ein Blütenstand mit gelben Blüten, dann Schoten mit Samen. Rotkraut sieht aus wie eine grosse, am Boden sitzende Blüte mit weit ausladenden Blättern – geerntet und gegessen wird indes nur der feste Kopf im Innern der Pflanze. Die lilablaue bis rotviolette Färbung stammt vom Pflanzenfarbstoff Anthozyan. Die Blätter haben einen ausgeprägt wächsernen Überzug. Die Köpfe des Rotkrauts sind in der Regel etwas kleiner als die seines weissen Bruders und können recht unterschiedliche Formen annehmen, wobei die runde Form am häufigsten anzutreffen ist. Beim Rotkohl unterscheidet der Handel zwischen frühen, mittelfrühen, Herbst- und Lagersorten.

Charakter und Verwendung

In der Küche löst man in der Regel erst die äussersten Blätter ab, halbiert oder viertelt den Kopf dann und schneidet oder raspelt ihn in mehr oder weniger dünne Streifen, wobei man den Strunk meist entfernt. Die Streifen können roh als Salat verzehrt, gedünstet, gekocht oder geschmort werden. Die grossen Blätter des Kohls eignen sich auch für Rouladen, wobei sie meist vorgängig blanchiert und die dicksten Rippen ein wenig flach geschnitten werden.

Der Rotkohl sieht aus wie eine grosse, am Boden sitzende Blüte mit weit ausladenden Blättern – geerntet und gegessen wird indes nur der feste Kopf im Innern der Pflanze. (Botanischen Garten Brüglingen, Juni 2014)
Die bläuliche Farbe dieses Rotkohl verrät, dass der Boden im Botanischen Garten Brüglingen alkalisch ist – in saurer Erde wird der Kohl eher rot. (Juni 2014)
Längsschnitt durch einen Rotkohl – der Strunk sieht aus wie ein geisterhaftes Wesen, das seine Armen ausstreckt. (Zürich, Januar 2015)
Nahezu jeder Millimeter der Kopfs ist von Kraut durchwachsen. (Basel, Dezember 2003)
Rotkohl auf dem Bürkliplatz-Markt in Zürich. (Januar 2015)
Im Sortengarten der «Pro Specie Rara» in Brüglingen wächst dieser spezielle Rotkohl, der auf den Namen «Vysocke» hört. Die Stiftung schreibt dazu: «Visoko ist Tschechisch und bedeutet hoch, was auf den langen Strunk und die hohe Gestalt dieses Rotkohls hinweist. Wird heute fast nirgends mehr angebaut.» (September 2014)
Vermutlich war der Flame Frans Snyders der erste Maler, der den Rotkohl zu Ehren kommen liess – allerdings liegt der riesige Kopf am Boden beim gewöhnlicheren Gemüse. Das Stillleben wird meist auf das frühe 17. Jahrhundert datiert gehört dem Norton Simon Museum in Pasadena. (Bild vom Internet)

Rezepte mit Rotkohl

First Publication: 20-1-2015

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