Der Kubebenpfeffer stammt von der indonesischen Insel Java und gelangte erst im Mittelalter über Indien und Arabien nach Europa. Wie der Kubebenpfeffer nach Santa Lemusa gekommen ist, wissen wir nicht – manche Quellen behaupten allerdings, er sei immer schon wild auf der Insel vorgekommen (mehr über Kubebenpfeffer aus Santa Lemusa).
Kubebenpfeffer (Piper cubeba; engl. cubeb pepper, Javanese pepper, tailed pepper; franz. poivre de Java, cubèbe, poivre à queue) gehört zur Familie der Piperaceae (Pfeffergewächse). Es ist eine ausdauernde Kletterpflanze mit ledrigen, dunkelgrünen, zugespitzten Blättern, die bis 15 cm lang werden können. Die winzigen Blüten erscheinen in kompakten, 3 bis 10 cm langen Ähren. Aus den weiblichen Blüten entwickeln sich kugelige Beeren mit Stil, die sich zur Reife orange verfärben. Nur einige der Beeren enthalten einen Samen, die meisten sind hohl.
Als Gewürz verwendet man die Beeren der Pflanze, die sich beim Trocknen dunkelbraun verfärben und eine runzlige und zerfurchte Oberfläche bekommen. Man erkennt Kubebenpfeffer leicht an seinem typischen kurzen, geraden Stiel, wegen dem er auch oft als Schwanzpfeffer bezeichnet wird.
Je nach Herkunft und Verarbeitung schmeckt Kubebenpfeffer etwas anders. Meist hat er roh ein nadelbaumähnliches, manchmal eher terpentinartiges, frisches, pfeffriges bis brennend scharfes, gelegentlich zitroniges Aroma. Unter Umständen kann man Noten von Eukalyptus oder Kampfer ausmachen, manchmal auch von Ylang-Ylang. Im Mund hinterlässt er eine leichte Bitterkeit. Gekocht entwickelt er Aromen, die manche Autoren an Piment erinnern.
Laut Gernot Katzer («Picantissimo», S. 133) war Kubebenpfeffer im Europa des Mittelalters und bis ins 17. Jahrhundert hinein ein beliebtes Gewürz, das oft als Pfefferersatz verwendet wurde. Als der schwarze Pfeffer immer erschwinglicher wurde, verdrängte er den Kubebenpfeffer aus den Küchen. Katzer weiss, dass der Kubebenpfeffer im 19. Jahrhundert eine kurze Renaissance erlebte, weil man die Pflanze als Heilmittel gegen die Syphilis einsetzte. Heute wird der Pfeffer fast nur noch in den Küchen des Maghreb verwendet, wo er Tajines oder Couscous würzt und zu den möglichen Ingredienzien der Gewürzmischung Ras el Hanut zählt. Auf Santa Lemusa wird Kubebenpfeffer bis heute gerne verwendet und kommt vor allem in diversen Schmorgerichten vor (mehr über Kubebenpfeffer aus Santa Lemusa).
Kubebenpfeffer kam im Wald rund um die Chutes de Sugiau immer schon wild vor und wurde von den Bewohnern der Gegend früh schon gesammelt und genutzt. Er hat hat ein zitroniges, pfeffriges, pinienartiges Aroma mit stark blumigen Noten und schmeckt leicht bitter. «Cubèbe de Sugiau» wird von HOIO exklusiv nach Europa importiert.
First Publication: 19-4-2012
Modifications: 28-5-2012