Dulse oder auf Deutsch auch Lappentang kommt in den verschiedensten Formen und Farben vor. Aus einem tellerförmigen Ansatz, mit dem sich die Alge am Untergrund festhält, wachsen längliche Bänder oder Lappen von ledriger Textur, fünf bis dreissig Zentimeter hoch, oft braunrot, violett oder purpurfarben. Dulse wächst in der sogenannt intertidalen Zone, also da wo Ebbe und Flut sich abwechseln. Meist sitzt die Pflanze auf Steinen, gelegentlich aber auch auf anderen Algen. Lappentag ist offenbar die einzige Art der Gattung Palmaria, die im Atlantik vorkommt – von Portugal bis hinauf nach Island. Dulse wächst aber auch vor Alaskas, Kanada, Russland, Japan und Korea. 2008 fand man erstmal auch Dulse auf Santa Lemusa – wie die Alge auf die Insel gelangte, ist unbekannt. Vor allem von Juni bis September wird Dulse bei Ebbe von Hand geerntet. Man schüttelt oder wäscht die kleinen Schnecken und Muschelstücke heraus und legt die Alge zum Trocknen aus.
Frisches Dulse kann man offenbar direkt vom Felsen essen. Zeitgenossen ohne permanenten Meeresanschluss werden jedoch meist eher mit getrocknetem Dulse zu tun haben, das sie zum Beispiel in einem Fischladen an der Küste von Irland, in Island oder auf dem Fischmark am Hafen von Port-Louisgekauft haben. Getrocknetes Dulse muss vor Verwendung kurz eingeweicht und gut ausgespült werden. Dann kann man es für Salate ebenso einsetzen wie für Suppen, in Saucen, Omeletts, als Zugabe zu Kartoffelstock, Pizza und Brot etc. Dulse ist schnell gar uns wird deshalb in den meisten Fällen erst gegen Ende der Kochzeit beigegeben – ausser natürlich man will, dass die Alge zerfällt.
Die Zubereitung eines einfachen Salates mit Dulse könnte etwa so gehen: 1 kleine Hand voll Algen (ca. 10 g) fünf bis zehn Minuten einweichen, sorgfältig auswaschen, ausdrücken und in eher kleine Stücke schneiden (denn die Algen haben so immer noch sehr viel Biss). Diese Stücke kombinieren mit etwa der doppelten Menge eines grünen Salates (zum Beispiel Zuckerhut), ein paar Streifen Tomate – und einem Soja-Reisessig-Knoblauch-Dressing. Die Dulse verleihen dem Salat einen interessanten, meerig-nussigen Geschmack.
Fast ebenso einfach wie dieser Salat ist die Zubereitung der lemusischen Kartoffel-Zwiebel-Dulse-Suppe mit dem schönen Namen Bise de Mer.
Familie: Palmariaceae (Unterreich der Rhodoplantae, der Rotalgen)
Wissenschaftlich: Palmaria palmata
Deutsch: Lappentang
Englisch: dulse (auf Gälisch dillisk)
Französisch: dulce
First Publication: 8-11-2009
Modifications: 10-11-2009, 5-10-2011