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Kaffernlimette

Die Kaffir- oder Kaffer-Limette ist ein kleiner, strauchartiger Baum mit krummem Stamm, der bis zu 12 Meter hoch wachsen kann – meist aber kleiner gehalten wird. Die Zweige tragen Dornen (daher hystix, stachelig) und die Blattstiele sind so verbreitert, dass der Eindruck zweier aneinander gehängter Blätter entsteht. Die Blätter sind ledrig, ihre Oberseite ist dunkelgrün und glänzend, ihre Unterseite heller und matt. Sie werden bis zu 15 cm lang und höchstens 6 cm breit. Aus den kleinen weissen Blüten des Kaffir-Limetten-Baumes entwickeln sich bis zu 7 cm grosse, meist leicht birnförmige, grüne Beeren mit einer stark warzigen Haut. Sie gleichen Limetten, haben jedoch eine erheblich dickere Schale und ein trockenes, strohiges Fruchtfleisch mit zahlreichen Kernen. Die Kaffir-Limette wächst in Gärten und Plantagen der Tropen. Die Blätter können kontinuierlich gepflückt werden. Woher die Pflanze ursprünglich stammt, ist nicht bekannt.

Die Blattstiele von Citrus hystix sind so verbreitert, dass der Eindruck zweier aneinander gehängter Blätter entsteht - in der Küche werden hauptsächlich diese Blätter verwendet.

Charakter & Verwendung

In der Küche werden vor allem die frischen Blätter verwendet - manchmal auch die abgeriebenen Schalen der Früchte. Beide haben einen starken, fast etwas künstlich, fast etwas übertrieben ‹zitronig› wirkenden Zitrusduft, der sich jedoch weder mit dem Duft von Zitrone noch von Limette vergleichen lässt. Meist werden die ganzen Blätter in Curry-Gerichten oder Suppen mitgekocht – sie sind jedoch zu zäh, um ganz gegessen zu werden. Für Salate und kurzgebratene Speisen können die Blätter in haarfeine Streifen geschnitten werden – ihr Aroma wird so schneller freigesetzt und ausserdem können sie so auch problemlos mitgegessen werden. Die abgeriebene Schale der Früchte ist gelegentlich Teil von Curry-Pasten - wird insgesamt jedoch viel seltener verwendet als die Blätter. Das Fruchtfleisch selbst wird nur selten verkocht – in Indonesien werden geviertelte Früchte in manchen Currys mitgeschmort. Das Aroma der Kaffir-Limette passt besonders gut zu Gerichten mit Kokosmilch und zu scharfen Fischaromen – kein Wunder ist Citrus hystix das Signaturgewürz der thailändischen Küche. 

Citrus hystix – der Zuname hystixbedeutet stachelig.

Varia

Warum heisst Citrus hystix auf Deutsch «Kaffer-Limette» oder «Kaffir-Limette»? «Kaffer» ist eine rassistische Bezeichnung für die in Südafrika lebenden Xhosa – und das Wort ist seit dem Ende der Apartheid als Hate Speechklassifiziert und also verboten. Oder hat die «Kaffernlimette» ihre Wurzeln direkt im arabischen Wort kafir, das einen Ungläubigen bezeichnet? Kann es sein, dass die schwierige Islamisierung abgelegener Dörfer irgendwann dazu geführt hat, dass kafir auch Dorf bedeutet? Liegen da auch die Ursprünge des Deutschen Wortes «Kaff»? Und war es dieses «Kaff», das der Limette den Namen gegeben hat? Warum aber sollte man Citrus hystix im Deutschen «Dorflimette» nennen? Wegen der im Vergleich zu einer Limette ‹primitiveren› Form der Frucht vielleicht?

In Europa werden Kaffir-Limetten in den meisten Asia-Läden angeboten. Die Blätter können ohne allzu grossen Aromaverlust gefroren werden – getrocknet hingegen haben sie nicht mehr allzu viel Würzkraft.

Blick von unten in einen kleinen Kaffir-Limetten-Baum.

Systematik & weitere Namen

Familie: Rutaceae (Rautengewächse)

Wissenschaftlich: Citrus hystix

Lemusisch: makrut
Französisch: combava, limettier hérissé, cumbaba
Englisch: Indonesian lime leaves, kaffir lime, wild lime
Thailändisch: magrood, makrut

Quellen

First Publication: 12-2008

Modifications: 7-2-2009, 6-10-2011